Mike S. Krischker, Leiter der Muinar Internet Studios in Hauptwil interviewt Johannes Christ

Welche Erfahrung, welche persönliche Erkenntnis motiviert Sie, jüngere Unternehmer zu begleiten?

Jüngere Unternehmer sind unsere Zukunft. Es ist die Grundphilosophie von CONELO Unternehmungen auch zu helfen ihren Standort in der Schweiz zu sichern. So ist es auch Teil unserer Einstellung, jungen und ambitio-nierten Unternehmern unsere Erfahrungen weiter zu geben. Wir in der Schweiz leben von der KMU Struktur. Es ist uns immer wieder eine Freude, wenn wir jüngeren Unternehmern aufzeigen, was mit Prozessmanagement alles gelöst werden kann und wie es einem gelingen kann, sich z.B. am Markt neu zu positionieren. Ich sehe immer wieder, dass tolle Strategien entwickelt werden, die auf der Prozessebene nicht umgesetzt werden.
Als Dozent an verschiedenen Universitäten und Hochschulen erfahre ich oft, dass Lernende den Wert des Prozessmanagements nicht kennen und erstaunt sind, welche Erfolge damit erzielt werden können. Ich per-sönlich hatte in jungen Jahren kaum Unterstützung gehabt und das möchte ich interessierten Menschen ersparen. Daher sehe ich auch das Instrument „Business Coach“ als sehr wichtig an. Dabei wird Mitarbeitenden aber auch Führungskräften geholfen Projekte besser bewältigen zu können. In einem Gespräch können vom Business Coach Erfahrungen, aber auch die richtige Anwendung von Werkzeugen und Vorgehensmo-dellen effizient eingebracht werden. Der Coachee verliert keine Zeit in der Bearbeitung des Projektes. Das ist die Art wie Erfahrung und Wissen weiter gegeben werden sollte. Denn nur so lernt man effizient, während ich das Projekte erfolgreich bearbeite.

Was ist der Vorteil von Six Sigma im Vergleich zu anderen Vorgehensweisen?

Der eindeutige Vorteil von Six Sigma liegt darin, dass ergänzende Rollen aufgebaut werden. Das ist aber kein „aufblasen“ der Organisation, wie viele meinen. Nein, es ist der Aufbau der Eigenverantwortung, die damit verbunden ist. Denn ein umfassendes Prozessmanagement wird nur dann gelebt, wenn alle hierarchischen Ebenen in das Prozessmanagement-System eingebunden sind. Und das macht Six Sigma, vorausgesetzt man sieht Six Sigma nicht nur als Methode, um Prozesse zu optimieren. Und das ist eine grosse Herausforderung.
Ausserdem wird durch die stringente Anwendung einer Prozessoptimierungsmethode das Verständnis zu einem wirkungsvollen Prozessmanagement im gesamten Unternehmen aufgebaut. Darüber hinaus erreicht ein Unternehmen durch den Aufbau der Six Sigma Strukturen, dass sie sich zu einer lernenden Organisation verändert.

Sie haben im Logo die drei Begriffe Denken, Entwickeln, Handeln aufgeführt. Weshalb sind alle drei so wichtig?

CONELO bringt dadurch zum Ausdruck, dass wir durch „Denken, Entwickeln, Handeln“ den Weg bis die Wirkung von Prozessmanagement beim Kunden spürbar ist, gemeinsam gehen. Wir „Denken“ gemeinsam mit dem Kunden nach, welche Art der Vorgehensweise auf dem Weg zu einem „WorldClass“ – Unternehmen der Richtige ist. Dabei wenden wir das von uns entwickelte, web-basierte Bewertungstool oolino an. Hier schaf-fen wir die Ausgangslage für den Weg nach vorne. Der Kunden darf durch die Vorgehensweise nicht überfor-dert werden. Vor allem hinsichtlich der Verfügbarkeit der Ressourcen. Gehen Sie in einem Unternehmen zu schnell vorwärts, dann wirkt sich das negativ auf die Belastung der Ressourcen, und später negativ auf das gesamte Unternehmen aus. Wir „Entwickeln“ Lösungskonzepte, in dem wir Bestehendes im Unternehmen berücksichtigen und einbinden. Doch gleichzeitig werden ergänzend „state of the art“ – Elemente eingearbeitet. „Handeln“ ist wichtig, weil wir Ergebnisse beim Kunden sehen wollen. Ohne Wirkung für das Unter-nehmen ist eine Beratungsleistung sinnlos. Jeder Kunden soll sich befähigen lassen, Prozessmanagement selbständig und somit ohne Unterstützung von aussen fortführen zu können.

Welche vermeidbaren Fehler passieren den meisten Unter-nehme(r)n immer?

In vielen Gesprächen erkenne ich, dass Prozessmanagement etwas Selbstverständliches zu sein scheint. „Es ist eh vorhanden“. Doch erkennen kann ich das nicht überall. Prozessmanagement muss eine herausragende Kompetenz im Unternehmen sein. Es muss Teil des Kompetenzmodells sein. Vielen ist das nicht bewusst. Und ich sage Ihnen: Viele operative Probleme im Unternehmen sind dadurch lösbar.

Es ist allgemein bekannt, dass die Anforderungen des Marktes heute schnelleres und zielgerichteteres Han-deln als früher erfordert. Nehmen Sie z.B. Wettbewerber, die überraschend auftauchen, oder geänderte Kundenbedürfnisse. In den meisten Fällen muss rasch gehandelt werden. Denn nur so können Unternehmen auf die wechselnden Marktanforderungen reagieren. Doch für viele gibt es dafür keine Abläufe, keine Strukturen und schon gar nicht Denk- und Verhaltensmuster. Oftmals wird versucht, durch schnelle und teilweise wenig durchdachte „adhoc-Lösungen“, die Veränderung zu bewirken. Und das ist weder nachhaltig noch ist es Teil einer lernenden Organisation.

Weshalb sollte man ein Seminar bei Ihnen buchen?

Wir entwickeln gerade eine Seminarreihe, die dem Teilnehmer nicht die Theorie aufzeigt, sondern die Praxis hinter der Theorie. Seminare, die einen extrem hohen Nutzen haben, weil die Teilnehmer Anwendbares mitnehmen werden. Wir konzentrieren uns immer auf die Praxis und fördern den Praxisaustausch. Da erkennt man den Ansatz, dass wir unsere Erfahrungen mit anderen teilen. Und so motivieren wir auch andere das Gleiche zu tun.

Können Sie schon Einzelheiten über Ihr Buch verraten, das im Herbst herauskommt?

(lacht) Offensichtlich hat es sich schon herumgesprochen, dass ich ein Buch über Prozessmanagement schreibe. Es ist ein Buch, das die Methoden des Prozessmanagements erläutert. Ich möchte noch nicht allzu viel verraten, doch eines vorweg: Es ist ein Buch, wo Leser eine Vorgehensweise für die Implementierung vom umfassenden Prozessmanagement finden. Quasi ein Leitfaden, wie ich Prozessmanagement im Unternehmen nachhaltig einführen kann und vor allem wird die Frage geklärt, welches umfassende Managementsystem brauche ich, um Prozessmanagement im Unternehmen breit zu verankern.

Herr Christ, ich danke Ihnen für dieses Gespräch